Aufruf: Hafenstraße’96 – Gedenken & Anklagen
Vor 26 Jahren wurden bei einem rassistischen Brandanschlag auf die Geflüchtetenunterkunft in der Lübecker Hafenstraße zehn Menschen ermordet, 38 weitere wurden – zum Teil schwer – verletzt. Sehr viele Indizien deuten auf einen rassistischen Hintergrund der Tat, sogar auf konkrete Täter aus der Neonaziszene hin. Dennoch wurden bis auf den heutigen Tag weder Täter zur Verantwortung gezogen noch der Ermittlungsskandal aufgeklärt.
Die Ereignisse der Nacht vom 18. Januar 1996 sind Teil unserer Geschichte. Eine Geschichte des Verlustes geliebter Menschen, von Verletzungen, von Angst, Traumatisierung, der Betroffenheit, des Nicht-Glaubenkönnens und des Widersprechens. Eine Geschichte des Gedenkens und des Anklagens.
Und so klagen wir auch in diesem Jahr an, dass die Täter bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Unsere Forderung nach der Einrichtung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, um die Tat und die Ereignisse der Nacht des 18. Januars 1996 neu aufzuarbeiten, zu bewerten und in die Untersuchungen ein rassistisches Tatmotiv einzubeziehen, bleibt weiterhin laut.
In Zeiten der globalen Krisen, wird es umso wichtiger solidarisch und gemeinsam füreinander einzustehen.
Daher lassen wir es uns auch anlässlich des 26. Jahrestages nicht nehmen, gemeinsam mit den Betroffenen den Ermordeten zu Gedenken. Lasst uns auch, unter den schwierigen Umständen eine solidarische Form finden, in der wir gemeinsam Gedenken & Anklagen.
In diesem Jahr möchten wir gemeinsam mit euch demonstrieren wir treffen uns am 15. Januar um 14 Uhr auf dem Rathausmarkt. Das Gedenken findet am 18. Januar um 18h am Gedenkort statt.
Zudem planen wir weitere Formate, die jedoch aufgrund der pandemischen Lage erst im Laufe des Jahres stattfinden sollen, um auf den Brandanschlag und unserer Forderung nach Aufklärung aufmerksam machen sollen.
Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und werdet mit uns aktiv. Nehmt Teil an den Veranstaltungen, unterschreibt die Petition, verteilt unser Infomaterial oder setzt eigene Aktionen in die Tat um.
Veranstaltungen
Film: „Tot in Lübeck“
12. Januar 2022 – 19 Uhr – Blauer Engel – Clemensstraße 8, 23552 Lübeck
Ein Film von Lottie Marsau und Katharina Geinitz.
Der Film dokumentiert die seltsamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach dem bis heute nicht aufgeklärten Brandanschlag in der Hafenstraße, bei dem zehn Menschen verbrannten. Spuren in das Neonazi-Milieu wurden nicht verfolgt. Stattdessen konzentrierten sich die Ermittlungen auf den Asylbewerber Safwan Eid. Marsau und Geinitz lassen in ihrer Dokumentation ausführlich den Staatsanwalt und Safwan Eids Verteidigerin zu Wort kommen. Kommentiert wird dies alles von dem Kabarettisten Dietrich Kittner.
Demo – Gedenken & Anklagen
15. Januar 2022 – 14 Uhr – Rathausmarkt Lübeck, 23552 Lübeck
Vor 26 Jahren wurden bei einem rassistischen Brandanschlag auf die Geflüchtetenunterkunft in der Lübecker Hafenstraße zehn Menschen ermordet, 38 weitere wurden – zum Teil schwer – verletzt. Sehr viele Indizien deuten auf einen rassistischen Hintergrund der Tat, sogar auf konkrete Täter aus der Neonaziszene hin. Dennoch wurden bis auf den heutigen Tag weder Täter zur Verantwortung gezogen noch der Ermittlungsskandal aufgeklärt.
Die Ereignisse der Nacht vom 18. Januar 1996 sind Teil unserer Geschichte. Eine Geschichte des Verlustes geliebter Menschen, von Verletzungen, von Angst, Traumatisierung, der Betroffenheit, des Nicht-Glaubenkönnens und des Widersprechens. Eine Geschichte des Gedenkens und des Anklagens.
Und so klagen wir auch in diesem Jahr an, dass die Täter bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Unsere Forderung nach der Einrichtung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, um die Tat und die Ereignisse der Nacht des 18. Januars 1996 neu aufzuarbeiten, zu bewerten und in die Untersuchungen ein rassistisches Tatmotiv einzubeziehen, bleibt weiterhin laut.
In Zeiten der globalen Krisen, wird es umso wichtiger solidarisch und gemeinsam füreinander einzustehen. Daher lassen wir es uns auch anlässlich des 26. Jahrestages nicht nehmen, gemeinsam mit den Betroffenen den Ermordeten zu Gedenken. Lasst uns auch, unter den schwierigen Umständen eine solidarische Form finden, in der wir gemeinsam Gedenken & Anklagen.
In diesem Jahr möchten wir gemeinsam mit euch demonstrieren wir treffen uns am 15. Januar um 14 Uhr auf dem Rathausmarkt. Das Gedenken findet am 18. Januar um 18h am Gedenkort statt. Zudem planen wir weitere Formate, die jedoch aufgrund der pandemischen Lage erst im Laufe des Jahres stattfinden sollen, um auf den Brandanschlag und unserer Forderung nach Aufklärung aufmerksam machen sollen. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und werdet mit uns aktiv. Nehmt Teil an den Veranstaltungen, unterschreibt die Petition, verteilt unser Infomaterial oder setzt eigene Aktionen in die Tat um.
Film: „Tot in Lübeck“
16. Januar 2022 – 17 Uhr – Schicksaal* – Clemensstraße 7, 23552 Lübeck
Ein Film von Lottie Marsau und Katharina Geinitz.
Der Film dokumentiert die seltsamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach dem bis heute nicht aufgeklärten Brandanschlag in der Hafenstraße, bei dem zehn Menschen verbrannten. Spuren in das Neonazi-Milieu wurden nicht verfolgt. Stattdessen konzentrierten sich die Ermittlungen auf den Asylbewerber Safwan Eid. Marsau und Geinitz lassen in ihrer Dokumentation ausführlich den Staatsanwalt und Safwan Eids Verteidigerin zu Wort kommen. Kommentiert wird dies alles von dem Kabarettisten Dietrich Kittner.
Gedenken
18. Januar 2022 – 18 Uhr – Gedenkort Hafenstraße, 23552 Lübeck
26 Jahre später treffen wir uns an dem Ort des Geschehens. An dem Gedenkstein gedenken wir der Menschen, die ermordet wurden. Auch erinnern wir an die vielen Verletzten und Menschen, die Angehörige oder Freundinnen und Freunde verloren haben. Es wird verschiedene Wortbeiträge geben, Blumen und Kerzen sowie eigene Beiträge sind willkommen. Wir vergessen nicht!
Film: „Tot in Lübeck“
19. Januar 2022 – 19 Uhr – Café Brazil & Treibsand, Willy-Brandt-Allee 9, 23554 Lübeck
Ein Film von Lottie Marsau und Katharina Geinitz.
Der Film dokumentiert die seltsamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach dem bis heute nicht aufgeklärten Brandanschlag in der Hafenstraße, bei dem zehn Menschen verbrannten. Spuren in das Neonazi-Milieu wurden nicht verfolgt. Stattdessen konzentrierten sich die Ermittlungen auf den Asylbewerber Safwan Eid. Marsau und Geinitz lassen in ihrer Dokumentation ausführlich den Staatsanwalt und Safwan Eids Verteidigerin zu Wort kommen. Kommentiert wird dies alles von dem Kabarettisten Dietrich Kittner.
Ausstellung: The Violence We Have Witnessed Carries a Weight on Our Hearts
21. bis 27. März 2022 – Hanse-Schule Wirtschaft & Verwaltung, Dankwartsgrube 14-22, 23552 Lübeck
Vom 21. bis zum 27. März 2022 stellen wir in der Aula der Lübecker Hanse-Schule die multimediale Installation „The Violence We Have Witnessed Carries a Weight on Our Hearts“ von der Hamburger Künstler:in Talya Feldman aus.
Feldmans Arbeit präsentiert u. a. Sprachaufnahmen von Überlebenden rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, von Familien der Terroropfer und Initiativen, die gegen rechten Terror kämpfen. In ihrer Arbeit macht die Künstler:in die Vielfalt von Erinnerung und Zeugenschaft erfahrbar. In der Ausstellung hörbar sind auch Überlebende des rassistischen Brandanschlages in der Lübecker Hafenstraße 1996. Weitere Informationen zu der Ausstellung finden Sie auf der Seite des Jüdischen Museums Berlin.
- Öffnungszeiten für Schulen von 9 – 15 Uhr
(Anmeldung erforderlich per Mail, geeignet ab Klassenstufe 9)
- Öffnungszeiten für Alle von 15 – 19 Uhr
(Anmeldung nicht erforderlich)
- Veranstaltungsort:
Hanse-Schule Wirtschaft & Verwaltung
Dankwartsgrube 14-22
23552 Lübeck
Die Ausstellung ist Vormittags von 9 bis 15 Uhr für Schulklassen geöffnet. Eine Anmeldung sollte hier per Email erfolgen. Eine thematische Einbettung sollte durch die Schule erfolgen. Unterstützen kann hierbei bei Bedarf jedoch – je nach Kapazitäten – das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck.
Anmeldung für den schulischen Ausstellungsbesuch unter: hafenstrasse96@systemausfall.org